Der Atem des Ritters schlug sich in eisigen Wolken auf dem silbrigen Stoff seines Mantels nieder. Im hellen Mondlicht überdeckte der Raureif für kurze Zeit die glänzende Reinheit des weißen Mondholzes seiner Rüstung. Wie er im tiefen Schnee vor den hohen Mauern von Wolirm kniete, hätte er in dem Weiß seiner Rüstung auch einfach nur der Teil einer weiteren Schneewehe sein können. Doch so sicher es war, dass der Schnee im Frühjahr dem neuen Leben weichen musste, so unnachgiebig war sein Schwur. Wie oft hatte Morn diesen Schwur auf dieser Anhöhe bereits verteidigen müssen? Er konnte es nicht sagen und war längst des Zählens müde. Schwer von all den Jahren, welche er hier für seinen König ausgeharrt hatte, glitt sein Blick über das dunkle Heer, welches sich am Fuße der Anhöhe sammelte. Wie oft hatte er an den Lilienprinzen und den Schwur zurückgedacht, den er diesem vor all den Jahren gegeben hatte. Der Mann, welcher damals der jüngste Sohn der Mondkaiserin war und später zum König der Träume werden sollte, hatte ihn mit dem Schutze dieser Stadt, vor deren eisernen Toren er nun stand, betreut. Und auch wenn Sohil Karendilis längst von dieser Welt verschwunden ward. So galt Morns Schwur dennoch. Mit zusammengekniffenen Augen lenkte der Ritter seinen Blick in Richtung der in dunklem Stahl gerüsteten Gestalt mit dem purpurnen Mantel. Wenn ihn nicht alles täuschte, so war heute der Tag gekommen, an welchem der General der Purpurlande sich mit ihm messen wollte. Noch einmal schloss er die Augen, ganz wie Sohil es ihn damals in seiner Heimat noch gelehrt hatte, um mit einem tiefen Atemzug die Macht der Alten Welt in seine Seele strömen zu lassen. Und auch wenn diese kurze Zeit vor der Schlacht, welcher er mit gesenktem Haupt vor dem silbernen Mond kniete, ganz so wie Nandimie und Sohil es immer vor einem Kampf getan hatten, so war auch Morn bewusst, dass dieses Zeichen der Demut vor dem Mondvater recht und billig war. So kniete der Ritter immer noch, während die Erde unter der vorrückenden Armee zu donnern begann. So kniete der Stern von Bresingen noch, als die blutgierigen Klauen der Feinde nur wenige Meter vor ihm den frischen weißen Schnee zertrampelten und mit dem Matsch und dem Schmutz ihrer Körper befleckten. Und so kniete er immer noch im silbrigen Schein des nun vor seiner Demut seine Sichelform hinter sich lassenden Vollmondes, als ihn kaum mehr als ein Herzschlag von der Schlacht trennte. Als die ersten Soldaten der Lords Porinkuri mit kalten, untoten Händen ihre Klingen hoben, um den knienden Ritter, welcher sie in stiller Kontemplation erwartet hatte, um seine Demut mit dem Tode zu loben, erhob Morn sich. Auch wenn seine Feinde es nicht verstanden, so kämpfte er doch, wie die alten Secrùie. So wie es ihm gelehrt worden war. So hatte er gewartet, bis das Auge des Mondvaters sich für ihn geöffnet hatte,-ganz so wie es immer war, wenn sein König in die Schlacht gezogen war-, bevor er seine Klinge zog. Dies mochte für die Vampire, welche ihn umringten, nicht verständlich sein, ja möglicherweise sogar lächerlich wirken. Doch Morn wusste, dass es so recht war und so würde er es auch halten. In einer fließenden Bewegung glitt er in den Stand, während das Mondlicht, welches auf ihn fiel, an ihm zu haften schien wie Tautropfen auf feinem Glas. Sein Schwert fuhr blitzend und schneller als jedes Auge ihm hätte folgen können aus der Scheide. Wie viele Jahre mochten seine Feinde in der Schwertkunst ausgebildet worden sein? Morn wusste es nicht und es spielte wahrscheinlich auch keine Rolle. In dieser Zeit mochten sie Soldaten, große Krieger, Ritter gar, genannt worden sein. Doch vor seiner Klinge waren diese Worte alle gleich und einerlei. Sein Schwert stellte einen Vampir nach dem anderen auf die Probe. Und ein Scheusal nach dem anderen ward vor diesem Schwert für zu leicht befunden. Ohne in der Bewegung innezuhalten tat er einen Schritt nach vorne, während die Alte Macht, welche seinem Schlag im silbrigen Schein gefolgt war, ein Ungetüm nach dem anderen vergessen machte. Nichts würde von diesen Rittern bleiben, nicht einmal die Erinnerung an all ihre leeren und wertlosen Schwüre. Auf seinen ersten Hieb folgte schlagartig wie die Stille nach einem Donnerschlag eine entsetzte Starre. Mit nur einem Wirbeln seiner Klinge hatte Morn die ganze Armee zum Halten gebracht, wie es auch Recht und Ordnung war. Keine Hundert Schritt vor den Toren von Wolirm, jener Stadt, welche er Sohil geschworen hatte zu schützen, stand die Armee von Bestien stock und steif da, als würde sie ängstlich den Atem anhalten. Stumm das Schwert dem General zum ritterlichen Gruß hebend, tat er einen Schritt nach vorne und die Armee wich vor ihm zurück. So wütete Morn , wenn es denn als Solches zu beschreiben war, während der Schlacht, unter den dunklen Horden purpurnen Armee, das der General, der hohe Lord Porinkuri sich genötigt sah, selbst einzugreifen. Mit der Wucht von hundert Männern trafen der Ritter und der Lord aufeinander. Trafen Secrùie aus alter Zeit und Dämon der neuen Welt in einem unerbittlichen Kräftemessen aufeinander. In silbriges Mondlicht gehüllt stieß Morn sein Schwert nach vorne. Einer zustoßenden Viper gleich glitt dieses unter dem zur Abwehr erhobenen Streitflegel seines Feindes hindurch. Doch die schwarze Rüstung des in tausend düstere Segnungen gehüllten Vampirfürsten hielt stand. Silbriges Licht focht mit den tausenden düsteren Taten, welche begangen worden waren um das Fleisch dieses einen Wesens zu schützen. Aber obwohl die Rüstung des Generals standhielt, taumelte dieser doch von der Wucht des Treffers überrascht zurück. So alt und so mächtig der Vampirfürst aus dem Purpurlande auch war, so gewiss war doch sein Ende, wenn die von Mondlicht umspielte Klinge des Ritters ihn durchbohren würde. Und waren auch mehr als ein Jahrtausend ins Land gegangen, seit dem das kalte Herz des Lords zum letzten Mal zitterte, wurde diesem doch noch im selben Moment weh und schwer in der Brust. Der Ritter jedoch stand still. Still und würdevoll, das Schwert immer noch vor sich ausgestreckt und mit diesem auf die Kerbe, welche nun über dem Herzen der Rüstung des Lords prangte, deutend und abwartend. „Sprecht euren Namen unbekannter Krieger!“ So begann Lord Porinkuri, sobald er dieses fast vergessene Zittern in der Brust überwunden hatte. „Für einen Mann und Ritter wie euch ist an unserer reich gedeckten Tafel stets ein Platz. So tretet beiseite und werdet reich belohnt!“ Langsam ließ Morn das Schwert sinken. Er hatte es geahnt. Hatte gewusst, dass ein solches Angebot folgen würde. Und so sprach er mit dunkler leiser Stimme, welche dennoch das Schlachtgewühl mühelos zu durchdringen schien. „Ihr seid ein Lord und es liegt in der Natur der Dinge, dass ein Lord Schwüre und Versprechen bricht. Ich jedoch bin ein Ritter und habe meinem König geschworen, hier zu stehen und nicht zu weichen!“ Langsam hob der Ritter erneut sein Schwert in Anerkennung seiner Pflicht und richtete es erneut auf den ihm gegenüberstehenden Vampir. „Wenn ihr sagt, dass für einen Ritter wie mich an eurer Tafel immer ein Platz sei, dann sagt ihr damit nur, dass ihr selbst vergessen habt was es bedeutet ein Ritter zu sein! Falls ich beiseitetrete, hört jene Person, welche ihr hier stehen seht, auf zu sein. Wie, frage ich euch, wäre es also möglich, dass ich auch nur über euer Angebot nachdenke?“ So sprach Morn, der Stern von Bresingen, mit klarer Stimme, welche immer noch nach all den Jahren stark und voll von Kraft das Tosen der Schlacht überklang. Er wusste, dass seine Worte ein kaltes Herz wie jenes des Dämons vor ihm nicht würde erreichen können. Aber dennoch sprach er, als würden seine Worte einen Unterschied machen. Denn ein Ritter wie Morn musste hoffen. Ein Ritter wie Morn wusste dass immer zuerst die Worte klingen mussten, bevor die Schwerter sprachen.
Der Lord, welcher des einst als noch Atem in seine starke Brust bewegt hatte, als noch ein Klang in seiner Brust gewohnt hatte, erinnerte jenen Stolz, wie ihn nur Ritter wie Morn empfinden konnten. Er erinnerte sich gut und genau an dieses Gefühl und so standen sie sich nun gegenüber wissend, dass weder der eine noch der andere würde weichen können. Und so maßen sie sich gegenseitig mit Blicken, bis der Jäger erschien. Ein Freund des Lords Porinkuri welcher ihm nie weit von der Seite wich. Herr und Jäger, Dämon und Gott, Vampir und Bestie, so war es seit jeher und so war es auch an jenem Tage.
Hätte Morn um die Legenden gewusst, welche so viele Jahre, nachdem seine eigene vergessen worden war, die Lande durchwandern sollten, so hätte er, aber nein! Der Ritter kannte die Legenden nicht. Er hatte nicht die dunklen Geschichten vom blutdurstigen Kriegsherrn mit seinem Jagdhund gehört. Und so sah er den Jäger nicht, wie er durch die tiefen Schatten pirschte, die Raubtieraugen auf seine Beute gerichtet. So sah er nicht, wie die Bestie mit den dolchartigen Krallen und dem hoch erhobenen Skorpionschwanz in die Hocke und zum Angriff ging. Und auch wie Mahalall sich aus der Dunkelheit auf ihn stürzte, sah der Ritter nicht. Erst als die von dunkler Magie getränkten Krallen das silberweiße Holz seiner Mondholzrüstung durchstießen und Morn blutige Rosen in den Schnee malen ließen, erkannte er seinen Fehler. Er hatte, wie es nur recht und billig war, Worte an den Feind gerichtet und gehofft. Er hatte dem Feind Zeit gegeben.
Als der Vampirfürst sah, wie sein treuer Begleiter und Freund seine Krallen in den Leib des Ritters trieb spürte er, wie das Verzagen seine Seele verließ. Mit festem Schritt ging er siegessicher auf den im roten Schnee knieenden Ritter zu.
Doch auch wenn Morn spürte, wie mit jedem keuchenden Atemzug der Helm ihm schwerer wurde. Und auch wenn er spürte, wie die Rüstung ihn niederzudrücken begann, war er noch nicht geschlagen. Er würde hier vielleicht sterben, würde hier endlich durch den Tod von seinem Schwur entbunden werden, würde endlich Frieden finden können. Doch solange ein stolzes Herz in ihm schlug, würde er an seinem Schwur festhalten. Würde den Befehl des Königs der Träume ehren und gegen die Feinde der Lilienkrone zu Felde ziehen. Mit vor dem Mond gesenktem Haupte sprach er die Worte, welche DIE DREI anrufen würden. Sprach er die Worte, welche DIE DREI beschworen etwas zu vergessen, damit es für immer und ewig aus dem Traum getilgt werden konnte. Sprach die Beschwörung, wie Sohil sie ihn gelehrt hatte, als die Welt noch nicht so alt war. „Mit meinem Schwert, dem WORT des Ritters, banne ich dich!“, begann Morn die Anrufung von WORT. „Dieses Schwert führe ich mit dem WILLEN meines Königs, auf dass du, Melvin Porinkuri, gebannt sein mögest!“, sprach er die Anrufung des WILLEN aus. Und kaum waren diese Worte gesprochen, schien der Mond den verwundeten Ritter direkt aus dem Nachthimmel heraus anzusehen. Und während Lord und Jäger noch versuchten zu verstehen, was gerade geschah, begann Morn die dritte und letzte Anrufung. „Und mit der MACHT meines Schwures werde ich dich, Fürst und erster der Porinkuri, vergessen machen!“ Kaum war das letzte Wort der Anrufung an die DREI gesprochen und so dem Ritus der Alten Macht genüge getan, entfesselte sich ihre Wirkung.
Angst und Schrecken bemächtigten sich des alten Vampirs. Vermochte er doch nicht zu wissen, was es mit dem silbrig brennenden Mondlicht auf sich hatte, welches das Schwert des Ritters so plötzlich umspielte. Doch spürte er, dass, je näher er der Klinge kam, umso mehr von seinem Selbst zu vergaß. Er vergaß sich, wie ihn auch die Welt vergessen würde, denn so war es seit jeher und das war auch Recht und Ordnung. Was DIE DREI vergaßen, ward nicht existent.
Blutend und mit seinem letzten Atem erhob Morn sich. Schon allein die Macht der Vernichtung, welche sein Schwert umspielte, ließ jeden Feind vor ihm verzagen. Sie wichen vor ihm zurück und flohen wie die Sünder vor dem Strafgericht. So schritt der Ritter alter und vergessener Tage mit trotzig gesenktem Haupt dem fliehenden Lord hinterher. „Lord Porinkuri, ich mag es nicht sein, der euch vergessen macht. Aber bedenkt, das Volk meines Königs ist immer noch machtvoll und sie werden meinen Schwur ehren, wenn ich hier verzage! Flieht vor mir und lebt ab sofort in Angst!“ Mit diesen Worten ging der Ritter in die Knie, zu schwer ward seine Rüstung. Zu schwer sein Atem und zu schwer die Last all der Jahre auf seinem Herzen. Dort fiel er in den Schnee und schloss die Augen, hunderte Waffen vergessener Soldaten um sich herum, welche, würde man sich ihrer Erinnern, von den Taten des Ritters an diesem Tage sprächen.
Denn Meine Seele schreit
Als der Mond sein helles Auge öffnete und seinen Blick auf den Ritter richtete, tat es auch Imrie-El. Wie oft hatte sie diesen Mann schon angeblickt, ohne ihn zu sehen. Doch jetzt, wo das Auge des Vaters aller Nächte auf ihm lag, so konnte sie nicht mehr umhin, diesen Mann, welcher dort im Schnee kniete, glitzernd umspielt vom silbrigen Licht der Nacht, zu sehen. Schon oft hatte sie den Ritter dort auf der Anhöhe stehen sehen. Das Schwert aus feinstem so reinem Weißen Holz, wie es es nur hätte in einem Märchen geben dürfen, stolz dem Feind entgegengereckt. Schon ihre Mutter hatte Imrie-El von dem Ritter, gekleidet in die Rüstung der alten Ehleen, berichtet. Doch nie hätte sie sich gewagt auch nur zu glauben, dass dieser Mann, eine Märchengestalt, wie aus den alten Legenden sein würde. Seit ihre ersten Blätter der Sonne ihren Kopf entgegengereckt hatten, wusste Imrie-El wie düster und voll von Hunger diese Welt war. Schon seit ihren Wurzeln sich zum ersten Mal um das erkaltende Fleisch eines Mannes geschlungen hatten, um den Nagenden Hunger wenigstens für einige wenige Umläufe zu stillen, hatte sie gewusst, das Märchen erzählt wurden, um dieser düsteren Welt ein wenig Licht zurückzugeben. Doch hier stand nun ein Mann, strahlend vor Mondlicht und stemmte sich mit seinem Stolz, seinem Schwur und seiner Ehre den wogen der Düsternis. Mit allem, was sie war, wusste Imrie-El so sicher, wie sie wusste, dass der Mond ewig durch die Nacht wandern würde, dass sie soeben Teil eines solchen Märchen war. Mit allem, was sie war, sah sie dieses Licht in der dunklen Welt und wusste so urplötzlich, wohin der Mond ging, wenn er nicht am Nachthimmel zu sehen war. Wusste sie so plötzlich, warum die Sonne der Nacht floh und nur im Dunkeln der Nacht die Lichter der Träume scheinen konnten. Mit allem, was sie hatte, sehnte Imrie-El sich nach diesem Licht, diesem Anker, welcher davon sprach, dass die Welt nicht so voller Hunger, so voller Blut und kalten Knochen sein musste. Die vor Gier und endlosem Hunger rotglühenden Augen zum Mond gewandt, welcher zwar jede Nacht sein Licht auf ihren Stamm und ihre Blätter war, sie aber nie sehend weitergezogen war, fasste sie eine Entscheidung. Heute in dieser Nacht, in welcher sich ein Märchen vor ihr ausbreitete, würde sie ihre Blätter, ihre Seele dem Licht entgegen recken und die Erinnerung an diesen Traum, an dieses bisschen Licht, mit in ihren Baum nehmen, um es mit dem ganzen Wald zu teilen. Mit diesem Vorsatz tief im dürstenden Herzen, eilte die Dryade vom Waldesrand in den Wald zurück. Als sie eine Stunde später zurück zum Feld des Blutes kam, auf welchem der Ritter focht, war die Luft erfüllt vom schweren Duft seines reinen Blutes. Rote Bäche aus Leben flossen über das weiße Holz seiner Rüstung, während der Ritter sich Gott und Dämon erwehrte, während sein Stolz, Gier und Verrat trotzen und seine Ehre alleine gegen all das Dunkel in dieser Welt zu stehen schien. Entsetzt spürte Imrie-El wie ihr Hunger tief in ihrer Brust zu erwachen begann. Ein Märchen zwar und in das Licht des Vaters aller Nächte selbst gehüllt, war der Ritter doch warmes Fleisch und heißes Blut. Schwer verwundet zwar und doch voller Leben ganz und gar. Schmerzhaft spürte sie die Durstigen Wurzeln der Bluteichel, welche in ihrer Brust saß und sie mit Baum und Wald, Wald und Boden, Boden und Erde verband. Sie Teil werden ließ dieser Blutdürstigen Welt, in welcher alle Lichter unabdingbar von der Dunkelheit verzehrt werden. Mit einer Handbewegung gebot die Dryade Hirschen, Füchsen und Wölfen Einhalt. All sie beugten sich vor Imrie-Els erhobener Hand und selbst die Alte Eiche, auf ihren dicken alten Ästen und den so dunklen Roten Blättern, hielt ein. „Bei Eichel und Wurzel so will ich dieses Licht Bewahren!“ Sprach die Dryade, während Ihr Ritter seinem Stolz zum Trotz auf ein Knie darnieder sackte. „Bei Blatt und Borke, werden wir den Samen seines Andenkens in unserer Mitte Pflanzen!“ Fuhr sie fort, bevor ihre glühenden Roten Augen den Vampirfürsten erfassten. „Bei Winters Zorn und Sommers Glut, bei Blut und Knochen will ich verdorren, bevor ich dieses Märchen auf diese Weise enden lasse!“ Mit vor Wut brennenden Augen legte sie Hand an die alte Eiche, welche ihr gefolgt war, welche sich unter der sanften Hand der Dryade bog, wie ein Alter Mann es auf die Bitte seiner Enkelin getan hätte. Und als der Alte Baum sich weit genug gebogen hatte, schlang Imrie-El ein Seil um seinen Stamm, geflochten aus ihrem Haar und den Sehnen unzähliger Männer, welche ihren Wald zu durchqueren gewagt hatten. „So wie auch das Wandern des Mondes niemals vorbei sein wird, so ist auch das Märchen meines Ritters hier nicht vorbei!“ So sprach Imrie-El und legte einen Pfeil so hoch wie zwei Mann und so dick wie ihre Taille an den Stamm der alten Eiche. Als auf ein Säuseln der Dryade der Baum sich von Plötzlicher Kraft erfüllt dann straffte, riss der Lord den Kopf hoch, welchen er gesenkt hatte, um vom Blut des Ritters zu trinken. Entsetzen überkam den alten Vampir, als er die nackte Frau, mit den haaren Weiß wie Schnee, den Augen glühend, wie rote Kohlen und dem Bogen so mächtig wie der Wald, welcher sie umgab, erblickte. Der Pfeil, welcher den Vampiren traf, war so groß und stark, wie eine junge Birke. Durchtränkt vom Durst der Dryade und mit dem Zorn des Winters angefüllt. Tausende Dunkle Segnungen sowie tausend dunkle Taten hatten den Stahl seiner Rüstung gehärtet. Hatten ihn geschützt vor Ehre, Reinheit und Tapferkeit. Doch der Pfeil, welchen die Frau mit den Blutroten Blättern im Schneeweißen Haar auf ihn abgeschossen hatte, troff nur so vor Durst und Zorn. War so dunkel wie seine Eigenen Taten, sodass kein Segen und Kein Spruch, welcher auf ihm lag, das unvermeidliche verhindern konnte. Aufgespießt auf diesen jungen Blutdürstigen Baum, Sah der Vampir der Dryade in die Augen und fragte. „Warum?“ „Warum? Warum! Warum jagt der Mond beständig die Sonne?“ Sprach Imrie-El, als ob dies dem Fürsten eine Antwort war, während Wolf und Hirsch, Fuchs und Hase auf das Weisen ihrer Hand den Wald verließen, um sich an der Seite des sterbenden Ritters der Dunkelheit entgegenzustehen. „Weil heute der volle Mond am Himmel steht und auf mich herabsieht, wie er es noch nie getan hat“! Sprach sie, während ihr nackter Fuß zum ersten Mal seit Jahrzehnten den dunklen Wald verließ, um den Lauf des Schicksaals in eine neue Bahn zu lenken. Während sie lief, ächzen Bäume, Büsche und Blätter, erhoben sich, Bildeten einen Teppich und Pfad, welcher sich unter ihren Füßen bis hinab den Berg schlängelte. Imrie-El hatte den Jäger gesehen, hatte den Lord gefällt und wusste, was nun kommen würde. Sie hatte zwar nicht den Geschichten von Mahalall und Melvin gelauscht. Doch kannte sie denselben Hunger. Denselben Durst, dasselbe Verlangen. Es hatte ihre Seele fest im Griff. Und so wusste sie genau, was dieser Jäger, dieses Wesen aus Panther Mann und Skorpion tun würde. Sie hätte es nicht anders getan. Als die Dryade ihren nackten Fuß in den blutigen Schnee des Ehrenfeldes setzte, löste sich der Pfad aus Baum Busch und Blatt aus. Er bekam neue Gestalt, umgab die Fee, wie eine Zweite Haut, wie die Rüstung des Ritters zu ihren bloßen Füßen. Dick und Stark, wie eine Eiche selbst ward Imrie-Els Panzer, welchen der Wald ihr selbst mitgegeben hatte. Stark und tief gruben sich ihre Wurzeln, in die vom Blut des Ritters durchtränkte Erde. Sie war ein Teil des Waldes und der Wald war sie, so war es seit ihrer Geburt und aus diesem Grund war ihre Eichel gepflanzt worden. Sie war gepflanzt worden um den Blutdurst des Verfluchten Waldes zu stillen und hier stand sie nun auf dem Feld der Ehre, um genau nicht zu tun. Zum ersten Mal seit so vielen Jahren, war dort noch etwas anderes als Blutdurst und das Verlangen Leben zu trinken in ihrem Herzen. Zum ersten Mal spürte Imrie-El einen gänzlich anderen Zorn in ihrem Herzen. Sie konnte den Jäger spüren, wie er sie beobachtete. Sie maß und die Pirsch erneut aufnahm. Der blutende und Sterbende Ritter zu ihren Füßen, das Mondlicht des Vaters aller Nächte auf ihren Blättern und den Wald selbst als Haut, sah Imrie-El tief in die Dunkelheit hinein, in welcher Mahalall sich verbarg und sprach mit einer Stimme, so weich und sanft, wie es die ersten Blühten auf einer Lichtung nur sein konnten. Sprach mit einer Stimme so düster und geheimnisvoll, wie das ewige Zwielicht, welches zu Füßen der ältesten Bäume nur sein konnte. Sprach mit einer Stimme so tief und machtvoll, wie der Endlose Wald selbst zu dem Jäger hin. „Dieser Mann zu meinen Füßen, hat tapfer gekämpft, hat Edel und Stolz gefochten und mögt ihr auch Ehre mit Hinterlist, Treue mit Verrat und Edelmut mit Feigheit vergelten, so erinnere ich doch immer noch seiner Taten. So erinnere ich doch jedes Tropfen Blut, jeder Träne und jedes einzelnen Atemzuges, welchen er hier auf dem Feld der Ehre für uns gegeben hat. So erinnere ich doch all jedes Feindes meines Waldes, gegen welchen er gestanden hat, seit meine Eichel zu sprießen begonnen hat. Und auch wenn wir einen Hunger und einen Durst teilen, so sind unsere Seelen doch nicht dieselben! Und deshalb stehe ich mit all jenen, welche sich seiner Erinnern hier. Und solange wir uns erinnern, wird der Ritter nicht vergehen!“ So sprach die Dryade zum Jäger, ihn fordern und zum Angriff verleitend, welcher doch nicht kam. Aus den Schatten klang nur ein leises Lachen zu Imrie-El heran. Ein Lachen und ein versprechen. „So, ihr erinnert seiner? So ihr steht bei ihm? Doch versteht ihr nicht, was er ist! Ich, Kind der Blutbäume, bin ein Jäger. Ich habe Zeit. Lernt die Last von Edelmut kennen und zerbrecht unter ihr. Auf das wir uns wiedersehen, wenn ihr von der Last der Ehre niedergedrückt werdet, wie ein alter zu groß gewachsener Baum unter den Schneemassen des Winters. Dann Kind des Waldes, sehen wir uns wieder!“ Und mit diesen Worten entschwand der Jäger, seinen Lord mit sich nehmend in die Schatten. Imrie-El wusste weder, was die Worte des Jägers bedeuten mochten, noch was er mit diesen meinen könnte. Doch was sie wusste, war das sie es genießen würde, ihn zu jagen, ihn zu erlegen und ihn ihrem Baum zu trinken zu geben. Doch all dies musste warten. Süß hatte das Blut des Ritters ihre Wurzeln erreicht, während sie sich mit dem Jäger gemessen hatte. Sein Atem schlug längst keine silbrig glitzernden Wolken mehr in der Mondhellen Nacht und selbst der Vater aller Nächte und der Dunkelheit, schien sein Auge traurig abzuwenden, während das letzte warme Blut aus Morns Leib entwich. Was sollte sie tun? Er war ein Mensch. Ein Mann und nun, des Lebens beraut, nur noch Fleisch. Doch hatte sie ihn beobachtet, wie sie sonst kein anderes Wesen angesehen hatte. Morn war im Leben mehr gewesen als ein einfacher Mann. War mehr als warmes Fleisch, Nahrung für die Bäume gewesen. Auch wenn sie seine Ehre, seinen Stolz nie hatte verstehen oder begreifen können, war er doch immer klar für sie ersichtlich gewesen. Hatte der Ritter doch auch ihren Wald beschützt, als sie noch ein kleiner frischer Setzling war. Hatte Holzfäller, Plünderer und Armeen dunkler Lords von ihrem Wald ferngehalten, während sie heranwuchs. Und jetzt, lag er schwach und sterbend zu ihren Füßen und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Während sie auf seinen Leib herabblickte, spürte Imrie-El, wie der Hunger in ihr heranwuchs. Wäre es nicht klug, ihn zu verzehren, seine Kraft in sich aufzunehmen und auf seinen Gebeinen zu wachsen? Zitternd streckte sie ihre Hand nach der Rüstung des Mannes zu ihren Füßen aus. Nahezu liebevoll gab das Alte so reine Mondholz unter ihren Fingern nach. Noch nie hatte Imrie-El so reines so schönes Holz gespürt, wie jenes, welches vom Blut und der Macht des Ritters durchdrungen waren. Was würde aus ihr werden, wenn sie dieses Holz ihrem Baum hinzufügen würde? Wozu konnte sie heranwachsen, wenn dieses Mondholz teil von ihr würde? Doch wenn sie den Ritter verzehren würde? Was würde dies aus ihr machen? Mit glühenden Augen und der Willenskraft einer Uralten Eiche drängte Imrie-El den nagenden Hunger in ihrem inneren zurück. Zwang ihre Ranken und ihre Wurzeln, welche sich um den Leib des Mannes wie bei so vielen anderen zuvor gelegt hatten, zurück. Sie musste seine Blutung stillen, musste sein flatterndes Vogelherz beruhigen und ihm neue Kraft geben. So beugte die Dryade sich über den Ritter und atmete für ihn, in ihn. Und als der Mond längst der Sonne wich, spürte sie tief im Herzen, wie vergebens ihr Versuch war. Das Herz eins so stark und so voller Ehre, Tapferkeit und Stolzer Schwüre, war schwach geworden. Durchbohrt vom Jäger in den Schatten. Wenn sie es halten wollte, würde sie Morn mit zu sich in die Dunkelheit holen müssen. Doch was würde das aus ihnen machen? Imrie-El wusste es nicht. Doch was sie wusste, war das sie nicht in einer Welt ohne Märchen, welche ein schönes Ende hatten, leben wollte. Sie wollte eine Welt mit Rittern, welche waren wie Morn und mehr als Schlächter und Gedungene Söldner mit Hochtrabenden Titeln waren. Sie wollte keine Welt ohne einen Morn von Bresingen. Mit Zitternden Fingern griff sie ihrem Ritter in die Brust und ergriff das flatternde viel zu schwach gewordene Herz. Ein Herz, welches fortan in ihrer Brust schlagen würde, während der starke Same des Waldes selbst in Morn weiterleben würde. Sie würden weiterleben. Sie würden eins werden. Ritter und Dryade verbunden durch denselben Baum und denselben Schwur. Sie würden eins werden und sein Herz würde weiter schlagen.
Weil ein alter Schwur uns bindet
Unter dem schweren Hut verborgen, welcher ihn vor dem kalten Regen des kargen Landes schütze, welches er seit so vielen Jahren nun sein Zuhause nannte, schritt Morn über die so verlassen wirkende Straße. Hier dass wusste er, würden sie warten. Hier waren auch der Müller und seine Tochter überfallen worden. Die letzten Opfer in einer langen Reihe von Untaten, für welche noch keine Buße geleistet wurde. Der heiße Zorn, welcher bei der viel zu langen Liste an Verbrechen, welche auf diesem letzten Stück der Straße, so nahe am Blutwald verübt wurden, vermischte sich mit dem nagenden Hunger. Einem Hunger, welchem so oft er es auch versuchte und so hart er auch kämpfen mochte, niemals entkam. Er wusste, dass dieser Hunger es war, welcher ihn jetzt, tief unter seinen Mantel und seinen Hut gebeugt hier auf die Straße trieb. Früher hätte Morn die Verbrecher gejagt, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Früher hätte Morn die Verbrecher gejagt ob der Sicherheit all jener, deren Schutz er geschworen hatte. Doch heute jagte Morn diese Verbrecher, weil etwas tief in seiner Brust ihn Hungern ließ. Ein Hunger, nach Blut. Nach Fleisch und nach dem Leben selbst, welches zwischen den Wurzeln seines Baumes. NEIN! Ihres Baumes, verbesserte der Ritter sich in Gedanken. Es war nicht sein Baum, es war ihr Baum, und er nur ein Teil dessen. Mit einem Seufzen hob Morn sein Gesicht dem eisigen Regen entgegen, ließ das Wasser in kalten Bächen über sein Gesicht und an seinem Hals hinab laufen. Er fror nicht. In seiner Brust war kein Herz mehr, welches warmes Menschliches Blut durch seinen Leib gepumpt hätte, welches ihn hätte frieren machen können. Nein er war Teil von Imrie-El und trug die Saat ihres Baumes in seiner Brust, während sein eigenes Herz in ihrem Körper schlug. Zu sagen, er wüsste nicht, warum die Dryade ihn damals, vor so vielen Jahren an sich gebunden hatte, wäre ein Lüge und trotz dieses Wissens, verstanden hatte Morn es immer noch nicht völlig. Dumpf und träge konnte er sein Herz schlagen spüren. Imrie-El war nicht weit. Das war sie nie, stets in seiner Nähe, egal wo er auch hin ging, überall begleitete sie ihn. Wie ein Fluch, wie sein Hunger und wie sein immer noch schlagendes Herz, welches ohne sie bereits vor so vielen Jahren verstummt wäre. Seufzend ließ Morn seinen Blick über das dichte Immergrün gleiten, welches die Straße, auf welcher er sich befand, rechts und links einschloss. Sie war da! In einem dichten Brombeerstrauch zu seiner rechten hockte sie. Wenn sie nicht sein Herz in ihrer Brust getragen hätte und wenn sie nicht auf diese Weise verbunden gewesen wären, er hätte ihre zarte nackte Gestalt zwischen den dornigen Ästen der Sträucher niemals ausmachen können. Aber Imrie-El verbarg sich nicht vor ihm. Sie verbarg sich niemals vor ihm. Sie nicht. Sie sah ihn immer direkt an. Das tat sie auch jetzt. Deutlich konnte Morn Imrie-Els Herbstgoldene Augen auf sich spüren, wie sie ihn ansahen und seinen Blick unweigerlich banden. Und während ihre Blicke sich miteinander maßen, spürte Morn, wie in ihm ein zweiter Hunger erwachte. Ein Hunger, nicht minder archaisch und nicht minder machtvoll, als das kalte Verlangen nach Blut und Leben und doch so viel wärmer und reiner als dieser Fluch. Mit einem schnauben wandte er den Blick ab. So war es immer. Immer unterbrach er den Blick, konnte dem der Dryade nicht standhalten, ohne in dem heißen reinen Hunger, mit welchem sie ihn betrachtete zu ertrinken. „Nicht jetzt!“ Flüsterte Morn mehr zu sich selbst als zu Imrie-El. Sie wartete geduldig und stets in seiner Nähe so wie sie es immer tat. Das wusste Morn und auch wenn sie seinen Schwur nicht verstand und seine Ehre nicht nachvollziehen konnte, würde sie warten, bis er getan hatte, was er tun musste. Auch so war es immer. Daher galten seine Worte dem eigenem Selbst, welches ihn drängte diesem Verlangen einfach nachzugeben. Mit einem energischen Kopfschütteln, welches dicke eisige Tropfen von der Krempe seines Ledernen Hutes in alle Richtungen schleuderte, setzte Morn seinen Weg die Straße entlang fort. Es konnte nicht mehr weit zu jener Stelle sein, an welcher die Banditen warten würden. Während seine Gedanken immer wieder zu Imrie-El gezogen wurden, ohne das Morn sich dagegen hätte wehren können, hörte er ein Rascheln im Unterholz rechts von sich. Er wusste, was dies bedeutete. Die Banditen! Seine Dryade glitt Elegant wie eine Raubkatze durch das Unterholz, ohne das auch nur ein Zweig brach, ein Blatt raschelte oder ein Grashalm gebeugt wurde. Sofort blieb er stehen. Die Augen geschlossen und das Haupt gesenkt, so wie es ihm von jeher beigebracht worden war. Auch wenn in seiner Brust seit so vielen Jahren kein Herzschlag mehr erklang, spürte Morn immer noch die Alte Macht in sich. Silbrig und kalt wie das Mondlicht, das Lichr des Vaters aller Nächte wie auch der Mondkinder. Avanderlios urteilte nicht, weder über seinen Schwur noch seine Schwäche. Er sah nur einen Ritter, welcher von dem König der Träume, einem Ehleen, einem Mondkind ausgebildet worden war und schenkte ihm auch heute seine Macht. „He da alter Mann!“ Die Stimme des Räubers, denn das war der Mann, welcher hinter ihm aus dem dichten Unterholz trat, wahrscheinlich, klang dumpf in Morns Ohren. Die Worte dieses Mannes waren ohne tiefere Bedeutung. Allein der Klang der nervösen und gierigen Stimme, reichte ihm bereits. Noch immer mit Gesenktem Haupt begann Morn die erste Anrufung. „Das WORT eines Königs benannte mich als Morn dem Stern von Bresingen und als dieser verbleibe ich!“ „Hörst du schlecht Väterchen?“ Der Mann war nähergekommen und wurde offensichtlich von einem halben Dutzend anderer Schergen begleitet. Die Zahl machte sie Mutig. Morn war sich sicher, dass er es auch ohne die Anrufung der alten Macht mit ihnen hätte aufnehmen können. Wahrscheinlich wäre ihm dies auch mühelos gelungen, bevor er von Imrie-El zu einem Untoten gemacht worden war. Aber Morn wollte nicht Kämpfen. Er wollte einen Standpunkt klar machen, auch wenn der Hunger in ihm etwas anderes von ihm verlangte. So fuhr er mit der Anrufung fort, ohne sich umzudrehen oder die sich nähernde Horde auch nur eines Blickes zu würdigen. „Und es ist dem WILLEN eines Freundes, welcher vor so langer Zeit meinen Ritterschwur akzeptierte, welchem ich mich auf ewig verpflichte!“ „Wir reden mit dir! Es ist ganz schön unhöflich von dir nicht einmal hallo zu sagen, findest du nicht auch!“ Jetzt konnte Morn deutlichen Ärger in der Stimme des Mannes hinter sich hören. Auch die anderen Männer tuschelten nun leise miteinander. Langsam richtete Morn die elenden Banditen immer noch mit Missachtung strafen den Blick dem Himmel und dem Mond entgegen, welcher seinen Blick zu erwidern begann. „Mit der MACHT dieses Schwures, überdauere ich auf Ewig, dass die DREI meinen Namen niemals vergessen mögen!“ Während er dem Mond entgegenblickte und sich Frage, ob sein König Sohil, welcher längst im Reich des Vaters aller Nächte verweilte, seinen Blick zu spüren vermochte, legte sich die alte Macht, der längst vergessenen Zeit schützend um seinen Körper, seinen Namen und Morns innerstes Selbst. „Jetzt reicht es mir mit deiner Unverschämtheit!“ Der Mann hatte geschrien und konnte seinen Blutdurst kaum noch zügeln. Mehr brauchte Morn nicht zu Wissen. Langsam und das volle Auge des Mondes auf sich ruhend drehte Morn sich zu den Wegelagerern um. Es waren grobe Männer, in einfacher und nicht zusammenpassender Kleidung. Kleidung, welche wahrscheinlich von anderen Opfern stammte. Der Mann direkt vor ihm trug ein etwa Armlanges Messer und hielt dies in der erbärmlichen Imitation einer offenen Kampfhaltung vor sich. „Ich werde!“ Begann der Mann, doch Morn unterbrach ihn mit dem Heben einer Augenbraue und einem Blick aus seinen nun Blutroten Augen, welche von strahlendem Mondlicht erfüllt zu glühen schienen. „Du wirst was?“ Seine geflüsterte Frage durchdrang die Geräusche des Nächtlichen Waldes spielend. „Ich mag mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen. Ich war abgelenkt. Doch jetzt habt ihr meine Aufmerksamkeit!“ Während er sprach, schlug Morn seinen schweren ledernen Mantel zurück. Darunter kam die weiche und edle Kleidung aus blutroten Eichenblättern, Gräsern und zweigen zum Vorschein, welche Imrie-El ihm gefertigt hatte. Die aus weicher Birkenrinde und Borke bestehenden Stiefel verliehen ihm beinahe das Aussehen eines Faenfürsten, aus den alten Märchen. Doch es war das Schwert aus weißem Holz und Mondlicht, welches Sohil ihm aus dem Mondbaum vor all den Jahren gezogen hatte, welches sofort die Aufmerksamkeit aller an sich band. „Scheiße, es ist der Mondritter!“ Flüsterte ein Mann hinter dem Anführer. „Der ritter aus Blut und Mondschein ist nur eine alte Elfenlegende. Es gibt ihn nicht wirklich!“ Warf ein weiterer ein, bevor dieser mit einem Blick auf das Schwurschwert warf und ein ängstliches und Fragendes, „Order?“, einwarf. Der Anführer wich erbleichend einen Schritt zurück, bevor er einen Blick zu seinen Männern warf, welche unsicher hinter ihm warteten. „Scheiße, schieß doch Mann!“ Brüllte er einem seiner Gefolgsleute an, welcher eine einfache Pulverflinte in Händen hielt und diese nun zweifelnd musterte. Es war lächerlich. Diese Männer, allesamt sterbliche dachten, sie wären Jäger, eine Gefahr, mit welcher es zu rechnen galt. Ohne ihn, ohne Imrie-El, welche nicht mehr auf der Jagd war und dies auch ihren Schwestern auferlegt, hatte, hätten diese Männer keine Zehn Schritte in diesem Wald überlebt. Wie schnell die Menschen doch vergaßen. Seit Imrie-El ihn als ihren Ritter beansprucht hatte, war viel Zeit vergangen. Doch das dieser Wald einst den Blutgeistern, den verdorbenen Dryaden gehört hatte, zu vergessen grenzte an eine Dummheit, welche Morn diesen Männern nicht zugetraut hätte. Es war einem Streit zwischen ihm und Imrie-El zu verdanken, dass die Dryaden nicht mehr jagten. Damals vor so langer Zeit hatte sie ihm gesagt, dass es zu ihrer Natur gehören würde und dass er dies akzeptieren würde müssen. Aber er war ein Ritter und als ein solcher hatte er geschworen die Schwachen zu schützen. Einen Schwur, welchen er nicht brechen konnte, ohne selbst zu brechen. Einen Schwur, welchen wenn er ihn brach, nicht mehr jener Ritter war, welchen Imrie-El so dringend hatte, am auf dieser Welt hatte halten wollen, dass sie ihm ihren Herzsamen eingepflanzt hatte. An diesem Tag hatte seine Dryade lernen müssen, dass es so viele Dinge auf dieser Welt gab, welche zerbrachen, wenn man sie sich einfach nahm. Es waren Dinge, welche man Geschenkt bekommen musste. Ein Gedanke, welchen sie verstanden hatte. Auch wenn sie eine Kreatur der Nacht, eine Grausame Jägerin und so weit von jedem Menschlichen Denken weg war, hatte sie dies verstanden, während die Männer vor ihm es nicht zu begreifen schienen. Ohne auf das mit zitternden Händen erhobene Gewehr zu achten, welches auf seine Mitte zielte, schritt er langsam und bedächtig durch den Regen, auf die Räuber zu. Nur einen Herzschlag später löste sich mit einem ohrenbetäubenden Knall ein Schuss. Die heiße schwere Bleikugel schlug hart dort ein, wo früher sein Herz gesessen hätte. Ein normaler Mensch wäre wahrscheinlich sofort tot gewesen. Eine der Dryaden wäre schwer verwundet zusammengebrochen. Doch sein Name, sein Körper und Sein selbst war eingehüllt in die alte Macht und würde von den DREIEN als Heil erinnert. Gegen den Willen der DREI, mit Schwefel und Blei zu kämpfen war so vergebens wie der versuch das endlose Meer mit einem Teelöffel trocken zu legen. Die nahezu dröhnende Stille, welche dem Knall der Muskete folgte, ward nur kurz unterbrochen, von dem leisen Klackern der platt gedrückten Kugel, welche von Morns Brust herunter auf den Boden fiel. Die Sieben entsetzen Männer sahen ihn mit panisch weit aufgerissenen Augen an, während er langsam näherkam. „Was bist du?“ Begann der Anführer zu stottern, während Morn langsam die geballte Faust erhob. „Ein Ritter von König Sohil Karendilis selbst gesalbt!“ Mehr gab es auf die Frage des Mannes nicht zu antworten. Dass die Männer den großen König der Träume nicht mehr kannten, war offensichtlich, doch für Morn wog dieser Name so schwer, dass jegliche weitere Erklärung überflüssig war. Kraftlos stieß der Mann sein langes Messer nach Morn. Doch auch dieser lächerliche Versuch einen Ritter der alten Zeit, gehüllt in die macht der DREI mit einfachem Stahl aufzuhalten, entpuppte sich als vergebens. Doch der Versuch war es auf den es ankam. Der versuch ihn zu töten, zeigte Morn, dass dieser Mann bereit war Blut zu vergießen. Seine Faust traf den Todgeweihten mit der Macht eines Titanen, mittig im Gesicht, brach Knochen, als wären sie nichts weiter als morsches trockenes Holz und durchschlug ohne langsamer zu werden den gesamten Schädel. Sofort spürte Morn den Hunger erneut in sich aufsteigen. Spürte, wie dieser verlangte, er solle sofort weiter schlachten. Ihn dazu antrieb wie ein Fuchs im Hühnerstall seinem Blutrausch nachzugeben. Doch das verbliebene halbe Dutzend hatte die Waffen gesenkt und flehte, bettelte um Gnade. Aber vor allem versprachen sie Besserung, gelobten sich zu ändern. Während das Blut ihres toten Anführers zu Morns Füßen im Matsch versickerte. Auch wenn Morn wusste, dass diese Männer wahrscheinlich logen, gab es doch die Chance, dass sie die Wahrheit sprachen. Wie sollte er ein Leben auslöschen, in welchem es immer noch die Chance auf Besserung gab?
Die Männer waren längst geflohen. Sie hatten bis zuletzt Besserung gelobt und versprochen nie wieder in ihr schändliches Leben zurückzukehren. So vieles mehr hatten sie gelobt und doch hatte Morn Zweifel. „Mein Ritter weiß, dass sie euch getötet hätten, wenn ihr nicht ihr gewesen wärt?“ Imrie-Els Stimme klang wie das Flüstern des Windes zwischen den Blättern im Herbst, klang wie der regen auf den frischen Blüten im Frühling und wie das Knacken des Raureifes auf vor Kälte erstarrtem Laub. „Das weiß ich wohl Imrie-El, doch was ändert dies?“ Die Dryade mit den Herbstgoldenen Augen und den Blutroten Blättern im Haar, wie es für sie zu dieser Jahreszeit üblich war, sah ihm ohne zu Blinzeln in die Augen. „Ganz einfach meine Frühlingssonne. Ihr Schwur gilt ihrer Angst, nicht ihrer Gier. Sie würden wieder töten, sobald sie auf weitere Opfer treffen, und ihr wisst dies!“ Morn hatte Imrie-El die ganze Zeit, während sie sprach, tief in die Augen gesehen und wusste, dass sie recht hatte. Dennoch war es nicht an ihm, ein solches Urteil zu fällen, solange die Chance bestand, dass sie eine echte Abkehr wagten. „Du hast sie alle getötet oder nicht!?“ Es war keine echte Frage. Eher eine Feststellung. Imrie-El antwortete ihm nicht, sondern sah ihm nur weiter in die Augen, während Morn spürte, wie der nagende Hunger langsam von frischem Blut gestillt wurde.
The knight's breath settled in icy clouds on the silvery fabric of his cloak. In the bright moonlight, the hoarfrost briefly covered the gleaming purity of the white moonwood of his armour. As he knelt in the deep snow in front of the high walls of Wolirm, in the white of his armour he could just as easily have been part of another snowdrift. But where the snow had to give way to new life in summer, his oath was unyielding. How many times before had Morn been forced to defend this oath on this hill? He couldn't say and was long since tired of counting. Weary from all the years he had spent here for his king, his gaze glided over the dark army gathered at the foot of the hill. How often he had thought back to the lily prince and the oath he had made to him all those years ago. The man who was then the youngest son of the Moon Empress and would later become the King of Dreams had entrusted him with the protection of this city, at whose iron gates he now stood. And even if Sohil Karendilis had long since disappeared from this world. Morn's oath was still valid. Narrowing his eyes, the knight turned his gaze towards the figure in the dark steel armour and purple cloak. Unless he was mistaken, today was the day when the General of the Crimson Lands would face him. He closed his eyes once more, just as Sohil had taught him back in his homeland, to let the power of the Old World flow into his soul with a deep breath. And even though this short time before the battle he knelt before the Silver Moon with his head bowed, just as Nandimie and Sohil had always done before a battle, Morn also realised that this sign of humility before the Moon Father was right and proper. So, the knight still knelt as the earth began to thunder beneath the advancing army. The Star of Bresingen was still kneeling as the bloodthirsty claws of the enemy trampled the fresh white snow just a few metres in front of him, staining it with the mud and dirt of their bodies. And so he was still kneeling in the silvery glow of the full moon, now leaving its crescent shape behind before his humility, when little more than a heartbeat separated him from the battle. When the first soldiers of the Lords Porinkuri raised their blades with cold undead hands to praise the kneeling knight who had awaited them in silent contemplation for his humility with death, Morn rose to his feet. Even if his enemies did not understand, he fought like the old Secrùie. Just as he had been taught. He had waited until the Eye of the Moonfather had opened for him, just as it had always been when his king had gone into battle, before unsheathing his sword. This might not be understandable to the vampires surrounding him, it might even seem ridiculous. But Morn knew it was right and he would keep it that way. He slid into a standing position in one fluid movement, while the moonlight that fell on him seemed to cling to him like dewdrops on fine glass. His sword flashed out of its scabbard faster than any eye could have followed. How many years had his enemies been trained in the art of swordsmanship? Morn didn't know, and it probably didn't really matter. In this time they might have been called soldiers, great warriors, even knights. But in front of his blade, these words were all the same and of no consequence. His sword put one vampire after another to the test. And one monster after another was found to be too light. Without pausing in his movement, he took a step forwards while the Old Power, which had followed his swing in a silvery glow, obliterated one monster after another. Nothing would remain of these knights, not even the memory of all their empty and worthless oaths. His first attack was abruptly followed by a horrified stare, like the silence after a thunderclap. With just one whirl of his blade, Morn had brought the entire army to a halt, as it was right and proper. Less than a hundred paces from the gates of Wolirm, the city he had sworn Sohil to protect, the army of beasts stood stock-still, as if holding its breath in fear. Silently raising his sword in knightly salute to the general, he took a step forward and the army backed away from him. So furious was the battle, if Morn's rage could be described as such, among the dark hordes of the crimson army that the general, the high Lord Porinkuri, felt forced to intervene himself. The knight and the lord clashed with the force of a hundred men. Secrùie of old and demon of the new world met in a relentless trial of strength. Shrouded in silvery moonlight, Morn thrust his sword forward. Like a viper striking, it slid under his enemy's flail raised in defence. But the black armour of the vampire lord, enveloped in a thousand dark blessings, held firm. Silvery light waved with the thousands of dark deeds that had been committed to protect the flesh of this one being. But although the general's armour held firm, he staggered back, surprised by the force of the attack. As old and as powerful as the vampire lord from the Crimson Lands was, his end was certain when the knight's blade, surrounded by silvery moonlight, pierced him. And even if more than a millennium had passed since the lord's cold heart trembled for the last time, his chest ached and grew heavy at that moment. The knight, however, stood still. Still and dignified, his sword still outstretched in front of him, pointing at the notch that was now emblazoned over the heart of the lord's armour and waiting. "Speak your name unknown warrior!" So began Lord Porinkuri, as soon as he had overcome the almost forgotten trembling in his chest. "There is always a place for a man and knight like you at our richly laid table. So, step aside and be richly rewarded!" Morn slowly lowered his sword. He had suspected it. He had known that such an offer would follow. And so he spoke in a dark, low voice, which nevertheless seemed to penetrate the turmoil of battle effortlessly. "You are a lord, and it is in the nature of things that a lord breaks oaths and promises. I, however, am a knight and have sworn to my king to stand here and not back down!" Slowly, the knight raised his sword again in recognition of his duty and pointed it once more at the vampire facing him. "If you say that there is always a place for a knight like me at your table, then you are only saying that you have forgotten what it means to be a knight! If I step aside, the person you see standing here will cease to be. How, I ask you, would it be possible for me to even think about your proposal?" So spoke Morn the Star of Bresingen in a clear voice, still strong and full of vigour after all these years, above the roar of battle. He knew that his words would not reach a cold heart like that of the demon before him. But still he spoke as if his words would make a difference. Because a knight like Morn had to hope. A knight like Morn knew that the words always had to ring out before the swords spoke. And here, too, he spoke to his enemies, even though he knew how futile his actions were. The lord, who once had breath in his strong chest when a sound still dwelled in his breast, remembered the pride that only knights like Morn could feel. He remembered that feeling well and accurately, and so now they faced each other, knowing that neither would be able to back down. And so, they measured each other with glances until the hunter appeared. A friend of Lord Porinkuri who never left his side. Lord and hunter, demon and god, vampire and beast, that was how it had always been and that was how it was that day too. Had Morn known about the legends that were to roam the lands so many years after his own had been forgotten, he would have. But the knight did not know the legends. He had not heard the dark tales of the bloodthirsty warlord with his hunting dog. And so he did not see the hunter stalking through the deep shadows, his predatory eyes fixed on his prey. He did not see how the beast with the dagger-like claws and the raised scorpion tail crouched down. Nor did the knight see Mahalall lunge at him from the darkness. It was only when the claws, soaked in dark magic, pierced the silver-white wood of his moonwood armour and caused Morn to draw bloody roses in the snow that he realised his mistake. He had spoken words to the enemy, as was only right and proper, and hoped. He had given the enemy time. When the vampire lord saw his faithful companion and friend drive his claws into the knight's body, he felt the despondency leave his soul. With another firm step, he strode confidently towards the knight kneeling in the red snow. But even though Morn could feel his helmet getting heavier with every gasping breath. And even though he could feel the armour beginning to weigh him down, he was not yet defeated. Perhaps he would die here, would finally be released from his oath by death, would finally be able to find peace. But as long as a proud heart beat within him, he would hold fast to his oath. He would honour the command of the King of Dreams and take up arms against the enemies of the Lily Crown. With his head bowed to the moon, he spoke the words that would invoke THE THREE. He spoke the words that summoned THE THREE to forget something so that it could be erased from the dream forever and ever. Spoke the incantation as Sohil had taught him when the world was not as old. "With my sword, the WORD of the knight, I banish you!" Morn began the invocation of WORD. "I wield this sword with the WILL of my king, so that you Melvin Porinkuri may be banished!" He spoke the invocation of the WILL. And as soon as these words were spoken, the moon seemed to look directly at the wounded knight from the night sky. And while lord and hunter were still trying to understand what was happening, Morn began the third and final invocation. "And with the POWER of my oath, I will make you Lord and First of the Porinkuri forgotten!" No sooner had the last word of the invocation to the three been spoken, thus fulfilling the rite of the Old Power, than this power was unleashed. Fear and dread took hold of the old vampire. He had no idea what the silvery, burning moonlight that so suddenly surrounded the knight's sword was all about. But he felt that the closer he got to the blade, the more he seemed to forget himself. He forgot himself, just as the world would forget him, because that was how it had always been and that was right and proper. What THE THREE forgot became non-existent. Bleeding and breathing his last, Morn rose to his feet. The power of annihilation alone, which played around his sword, made every enemy flinch before him. They retreated from him and fled like sinners from the judgement. So, the knight of old and forgotten days strode after the fleeing lord with his head bowed in defiance. "Lord Porinkuri, I may not be the one to forget you. But remember, my king's people are still powerful, and they will honour my oath if I fade away here! Flee from me and live in fear from now on!" With these words, the knight fell to his knees, his armour too heavy. His breathing too heavy and the weight of all the years on his heart too much. There he fell into the snow and closed his eyes, hundreds and hundreds of weapons from forgotten soldiers around him, who, if they were remembered, would speak of the knight's deeds that day.
For my Soul crys out
When the moon opened its bright eye and fixed its gaze on the knight, so did Imrie-El. How often had she looked at this man without seeing him. But now that the eye of the Father of All Nights was upon him, she could no longer avoid seeing this man kneeling there in the snow, glistening in the silvery light of the night. She had often seen the knight standing there on the hill. His sword, made of the finest, purest white wood that could only be found in a fairy tale, proudly held out to the enemy. Her mother had already told Imrie-El about the knight, clad in the armour of the ancient Ehleen. But she would never have dared to believe that this man would be a fairytale figure from the old legends. Ever since her first leaves had stretched their heads towards the sun, Imrie-El had known how dark and full of hunger this world was. Ever since her roots had first wrapped themselves around the cooling flesh of a man to satisfy the gnawing hunger for at least a few cycles, she had known that fairy tales were told to bring back a little light to this dark world. Yet here stood a man, radiant with moonlight, braving the waves of blackness with his pride, his oath and his honour. With all that she was, Imrie-El knew as surely as she knew that the moon would wander forever through the night that she had just been part of such a tale. With all that she was, she saw this light in the dark world and suddenly knew where the moon went when it was not visible in the night sky. She suddenly knew why the sun fled from the night and why the lights of dreams could only shine in the darkness of the night.
With everything she had, Imrie-El longed for that light, that anchor that spoke of how the world didn't have to be so full of hunger, so full of blood and cold bones. Her eyes, glowing red with greed and endless hunger, turned to the moon, which shone its light on her trunk and leaves every night, but which had not seen her before, and she made a decision. Tonight, on this night in which a fairy tale spread out before her, she would stretch her leaves, her soul towards the light and take the memory of this dream, of this little bit of light, into her tree to share it with the whole forest. With this resolution deep in her thirsty heart, the dryad hurried back into the forest from the edge. When she returned an hour later to the Field of Honour, where the knight was fighting, the air was filled with the heavy scent of his pure blood. Red rivulets of life flowed over the white wood of his armour as the knight battled God and demon, while his pride defied greed and treachery and his honour seemed to stand alone against all the darkness in this world. Horrified, Imrie-El felt her hunger begin to awaken deep in her chest. Though a fairy tale and shrouded in the light of the Father of All Nights himself, the knight was warm flesh and hot blood. Seriously wounded, but still so full of life. She painfully felt the thirsty roots of the blood acorn, which sat in her chest and connected her with the tree and the forest, the forest and the ground, the ground and the earth. She became part of this bloodthirsty world in which all light is inevitably consumed by darkness. With a wave of her hand, the dryad stopped deer, foxes and wolves. All of them bowed to Imrie-El's raised hand and even the Old Oak, on its thick old branches and dark red leaves, stopped. "By acorn and root, I will keep this light!" Said the dryad, while her knight sank to one knee in defiance of his pride. "By leaf and bark, we will plant the seed of his memory in our midst!" She continued, before her glowing red eyes locked on the vampire lord. "By Winter's wrath and Summer's fervour, by blood and bone, I will wither before I let this tale end like this!" Eyes burning with rage, she laid a hand on the old oak that had followed her, which bent under the dryad's gentle hand as an old man would have done at the request of his granddaughter. And when the old tree had bent far enough, Imrie-El looped a rope around its trunk, woven from her hair and the sinews of countless men who had dared to cross her forest. "Just as the wandering of the moon will never be over, neither will the tale of my knight be over!" Thus spoke Imrie-El and placed an arrow as tall as two men and as thick as her waist against the trunk of the old oak. When, at a whisper from the dryad, the tree tightened with sudden strength, the lord jerked up his head, which he had lowered to drink the knight's pure blood. Horror overcame the old vampire as he saw the naked woman, her hair white as snow, her eyes glowing like red coals and her bow as powerful as the forest that surrounded her. The arrow that struck the vampire was as big and strong as a young birch tree. Soaked with the thirst of the dryad and filled with the wrath of the autumn. A thousand dark blessings and a thousand dark deeds had hardened the steel of his armour. Had protected him from honour, purity and bravery. But the arrow that the woman with the blood-red leaves in her snow-white hair had shot at him dripped with thirst and fury. It was as dark as his own deeds, so that no blessing or spell on him could prevent the inevitable. Impaled on this young bloodthirsty tree, the vampire looked the dryad in the eye and asked. "Why?" "Why? Why! Why does the moon constantly chase the sun?" Spoke Imrie-El, as if this was an answer to the Lord, while wolf and stag, fox and hare left the forest at the wave of her hand to stand at the side of the dying knight to face the darkness. "Because today the full moon stands in the sky and looks down on me as it never has before"! She spoke as her bare foot left the dark forest for the first time in decades to steer the course of destiny in a new direction. As she ran, trees, bushes and leaves groaned and rose, forming a cushion and path that weaved its way down the mountain beneath her feet. Imrie-El had seen the hunter, had felled the lord and knew what was to come. She had not listened to the stories of Mahalall and Melvin. But she knew the same hunger. The same thirst, the same desire. It had a firm grip on her soul. And so she knew exactly what this hunter, this creature made of panther man and scorpion, would do. She wouldn't have done it any other way. As the dryad set her bare foot in the bloody snow of the field of honour, the path of tree, bush and leaf broke free. It took on a new shape, enveloping the fairy like a second skin, like the knight's armour at her bare feet. Imrie-El's armour, which the forest itself had given her, became thick and strong, like an oak tree of its own. Strong and deep, her roots dug into the earth soaked in the knight's blood. She was part of the forest and the forest was her, it had been so since her birth and for this reason her acorn had been planted. She had been planted to quench the blood thirst of the Cursed Grove and here she stood on the Field of Honour doing exactly no such thing. For the first time in so many years, there was something other than a thirst for blood and the desire to drink life in her heart. For the first time, Imrie-El felt a completely different fury in her heart. She could feel the hunter watching her. Measuring her and taking up the stalk again. The bleeding and dying knight at her feet, the moonlight of the Father of All Nights on her leaves and the forest itself as skin, Imrie-El looked deep into the darkness in which Mahalall hid and spoke in a voice as soft and gentle as the first blooms in a meadow could be. She spoke with a voice as dark and mysterious as the eternal twilight that could only lie at the foot of the oldest trees. Spoke to the hunter in a voice as deep and powerful as the Endless Forest itself. "This man at my feet has fought bravely, has fought nobly and proudly, and even if you repay honour with deceit, loyalty with treachery and nobility with cowardice, I still remember his deeds. I remember every drop of blood, every tear and every breath that he gave for us here on the field of honour. I remember every enemy of my forest that he has stood against since my acorn began to sprout. And even if we share a hunger and thirst, our souls are not the same! And that is why I stand here with all those who remember him. And as long as we remember, the knight will not perish!" Thus spoke the dryad to the hunter, challenging him and tempting him to attack, which never came. Only a soft laugh came from the shadows to Imrie-El. A laugh and a promise. "So, you remember him? So you stand with him? But you do not understand what he is! I, child of the blood trees, am a hunter. I have time. Learn the burden of nobility and break under it. May we meet again when you are crushed by the weight of honour, like an old tree that has grown too tall under the snows of winter. Then, child of the forest, we will meet again!" And with these words, the hunter disappeared into the shadows, taking his lord with him. Imrie-El did not know what the hunter's words implied, nor what he might mean by them. But what she did know was that she would enjoy hunting him, killing him and giving him to her tree to drink. But all this would have to wait. Sweetly, the knight's blood had reached her roots while she had measured herself against the hunter. His breath had long since stopped blowing silvery, glittering clouds in the moonlit night and even the father of all nights and darkness seemed to avert his eyes sadly as the last warm blood drained from Morn's body. What was she to do? He was a human being. A man and now, bereft of life, only flesh. Yet she had watched him as she had watched no other being. Morn had been more than a simple man in life. Had been more than warm flesh, food for the trees. Even if she had never been able to understand or comprehend his honour, his pride, it had always been clear to her. The knight had protected her forest when she was still a small, fresh seedling. Had kept woodcutters, raiders and armies of dark lords away from her forest while she was growing up. And now, he lay weak and dying at her feet and she didn't know what to do. As she looked down at his body, Imrie-El felt the hunger growing inside her. Would it not be wise to consume him, to absorb his strength and grow on his bones? Trembling, she reached out for the man's armour at her feet. The old, pure moonwood yielded almost lovingly under her fingers. Imrie-El had never felt wood as pure and beautiful as that imbued with the knight's blood and power. What would become of her if she added this wood to her tree? What could she grow into if this moonwood became part of her? But what if she consumed the knight? What would that do to her? With glowing eyes and the willpower of an ancient oak, Imrie-El pushed back the gnawing hunger within her. Forcing back the tendrils and roots that had wrapped themselves around the man's body like so many others before. She had to stop his bleeding, had to calm his fluttering bird heart and give him new strength. So the dryad bent over the knight and breathed for him, into him. And when the moon had long since given way to the sun, she realised deep in her heart how futile her attempt had been. The heart, so strong and so full of honour, bravery and proud oaths, had become weak. Pierced by the hunter in the shadows. If she wanted to keep it, she would have to bring Morn with her into the darkness. But what would that do to them? Imrie-El did not know. But what she did know was that she didn't want to live in a world without fairy tales that had a happy ending. She wanted a world with knights who were like Morn and were more than butchers and hired mercenaries with lofty titles. She didn't want a world without a Morn of Bresingen. With trembling fingers, she reached into her knight's chest and grasped the fluttering heart that had become far too weak. A heart that would henceforth beat in her bosom, while the strong seed of the forest itself would live on in Morn. They would live on. They would become one. Knight and dryad bound by the same tree and the same oath. They would become one and his heart would continue to beat.
Because an old oath binds us
Hidden under his heavy hat, which protected him from the cold rain of the barren land he had called home for so many years, Morn walked along the seemingly deserted road. Here, he knew, they would be waiting. This was also where the miller and his daughter had been attacked. The latest victims in a long line of misdeeds for which no atonement had yet been made. The hot anger he felt at the far too long list of crimes committed on this last stretch of road, so close to the Blood Forest, mingled with a gnawing hunger. A hunger that, try as he might and fight as hard as he could, he would never escape. He knew that it was this hunger that drove him to the streets now, bent deep beneath his cloak and hat. In the past, Morn would have hunted down the criminals to bring them to justice. In the past, Morn would have hunted the criminals for the safety of all those he had sworn to protect. But today, Morn hunted these criminals because something deep in his chest made him hunger. A hunger for blood. For flesh and for life itself, which lay between the roots of his tree. NO! Her tree, the knight improved himself in his thoughts. It was not his tree, it was her tree, and he was only a part of it. With a sigh, Morn lifted his face to the icy rain, letting the water run in cold rivulets down his face and neck. He was not freezing. There was no longer a heart in his chest pumping warm human blood through his body that could have made him freeze. No, he was part of Imrie-El, carrying the heartseed of her tree in his chest while his own heart beat in her body. To say he did not know why the dryad had bound him to her so many years ago would be a lie, and despite this knowledge, Morn still did not fully understand. He could feel his heart beating dully and sluggishly. Imrie-El was not far away. She never was, always near him, no matter where he went, she accompanied him everywhere. Like a curse, like his hunger and like his still beating heart, which would have fallen silent so many years ago without her. Sighing, Morn let his gaze glide over the dense evergreen that enclosed the road he was on to the right and left. She was there! She was crouching in a thick bramble bush to his right. If she had not carried his heart in her breast and if they had not been connected in this way, he would never have been able to make out her delicate naked form among the thorny branches of the bushes. But Imrie-El did not hide from him. She never hid from him. Not her. She always looked straight at him. She was doing the same now. Morn could clearly feel Imrie-El's autumn gold eyes on him, looking at him and inevitably capturing his gaze. And as their gazes measured each other, Morn felt a second hunger awaken in him. A hunger no less archaic and no less powerful than the cold desire for blood and life, and yet so much warmer and purer than that curse. With a snort, he averted his eyes. It was always like this. He always broke his gaze, unable to withstand the dryad's without drowning in the hot, pure hunger with which she looked at him. "Not now!" Morn whispered more to himself than to Imrie-El. She waited patiently, always close to him as she invariably did. Morn knew that and even if she did not understand his oath and could not comprehend his honour, she would wait until he had done what he had to do. It was always like that. Therefore, his words were directed at his own self, which urged him to simply give in to this desire. With a vigorous shake of his head, which sent thick icy droplets flying in all directions from the brim of his leather hat, Morn continued on his way down the street. It couldn't be far to the place where the bandits would be waiting. While his thoughts kept being drawn back to Imrie-El, without Morn being able to fight it, he heard a rustling in the undergrowth to his right. He knew what it meant. The bandits! His dryad glided elegantly through the undergrowth like a cat of prey, without breaking a twig, rustling a leaf or bending a blade of grass. He stopped immediately. His eyes closed and his head bowed, just as he had been taught from time immemorial. Even though no heartbeat had sounded in his chest for so many years, Morn still felt the Old Power within him. Silvery and cold like the moonlight, the light of the father of all nights as well as the father of the moon children. Avanderlios did not judge, neither about his oath nor Morns weakness. He only saw a knight who had been trained by the king of dreams, an Ehleen, a moon child, and gave him his power today as well. "Hey there old man!" The voice of the robber, for that was probably the man who stepped out of the dense undergrowth behind him, sounded dull in Morn's ears. The man's words had no deeper meaning. The sound of the nervous and greedy voice alone was enough for him. With his head still bowed, Morn began the first invocation. "The WORD of a king named me Morn the Star of Bresingen and as such I remain!" "Do you hear badly, old man?" The man had come closer and was obviously accompanied by half a dozen other henchmen. The sheer number made them bold. Morn was sure that he could have taken them on without invoking the old power. He would probably have succeeded effortlessly before he had been turned into an undead by Imrie-El. But Morn didn't want to fight. He wanted to make a point, even if the hunger inside him demanded otherwise. So he continued with the invocation without turning around or even glancing at the approaching horde. "And it is to the WILL of a friend who so long ago accepted my knightly oath, to which I pledge myself forever!" "We're talking to you! It's pretty rude of you not to even say hello, don't you think!" Now Morn could hear clear anger in the voice of the man behind him. The other men were also whispering quietly to each other now. Slowly, Morn turned his gaze towards the sky and the moon, which was beginning to return his gaze. "With the POWER of this oath, I will endure forever, so that the THREE may never forget my name!" As he gazed towards the moon and wondered whether his king Sohil, who had long since returned to the realm of the Father of All Nights, was able to feel his gaze, the ancient power of the long-forgotten time wrapped itself protectively around his body, his name and Morn's innermost self. "I've had enough of your insolence!" The man had screamed and could barely contain his thirst for blood. That was all Morn needed to know. Slowly, with the full eye of the moon resting on him, Morn turned to face the highwaymen. They were rough men, in simple and mismatched clothing. Clothes that probably came from other victims. The man directly in front of him carried a knife about arm's length and held it in front of him in a pitiful imitation of an open fighting stance. "I will!" The man began, but Morn interrupted him with the raise of an eyebrow and a look from his now blood-red eyes, which seemed to glow with brilliant moonlight. "You will what?" His whispered question cut through the sounds of the night forest effortlessly. "I may apologise for my behaviour earlier. I was distracted. But now you have my attention!" As he spoke, Morn flung back his heavy leather cloak. Underneath, the soft and noble clothing of blood-red oak leaves, grasses and twigs that Imrie-El had made for him was revealed. The boots made of soft birch bark and bark almost gave him the appearance of a faen prince from the old fairy tales. But it was the sword of white moonwood and silvery moonlight that Sohil had pulled from the moon tree all those years ago that immediately caught everyone's attention. "Shit, it's the Moon Knight!" Whispered a man behind the leader. "The knight of blood and moonlight is just an old elven legend. He doesn't really exist!" Another interjected, before glancing at the oathsword and interjecting an anxious and questioning, "Or?" The leader took a step back, blanching, before glancing at his men, who were waiting uncertainly behind him. "Shit, shoot man!" He shouted at one of his followers, who was holding a simple powder flint in his hands and looking at it doubtfully. It was ridiculous. These men, all mortals, thought they were hunters, a danger to be reckoned with. Without him, without Imrie-El, who was no longer hunting and had imposed this on her sisters, these men would not have survived ten steps in this forest. How quickly people forgot. Much time had passed since Imrie-El had claimed him as her knight. But to forget that this forest had once belonged to the blood spirits, the corrupted dryads, bordered on a stupidity that Morn would not have believed these men capable of. It was thanks to a quarrel between him and Imrie-El that the dryads no longer hunted. Back then, so long ago, she had told him that it was part of her nature and that he would have to accept it. But he was a knight and as such he had sworn to protect the weak. An oath he could not break without breaking it himself. An oath that, if he broke it, he would no longer be the knight that Imrie-El had so desperately wanted to keep in this world that she had implanted her heart seed in him. That day, his dryad had learnt that there were so many things in this world that would break if they were simply taken. They were things that had to be given as a gift. A thought she had understood. Even though she was a creature of the night, a cruel huntress and so far away from any human thinking, she had understood this, while the men in front of him didn't seem to comprehend it. He walked slowly and deliberately through the rain towards the robbers, ignoring the rifle raised with trembling hands and aimed at his centre. Just a heartbeat later, a shot rang out with a deafening bang. The hot, heavy lead bullet hit hard where his heart would have been in the past. A normal person would probably have been killed instantly. One of the dryads would have collapsed, badly wounded. But his name, his body and his very being were wrapped in the old power and would be remembered by the THREE as being saved. Fighting against the will of the THREE with sulphur and lead was as futile as trying to drain the endless sea with a teaspoon. The almost booming silence that followed the bang of the musket was only briefly interrupted by the soft clack of the flattened bullet falling from Morn's chest to the ground. The seven horrified men looked at him with eyes wide open in panic as he slowly approached. "What are you?" The leader began to stammer as Morn slowly raised his clenched fist. "A knight anointed by King Sohil Karendilis himself!" There was nothing more to answer the man's question. It was obvious that the men no longer knew the great King of Dreams, but for Morn this name weighed so heavily that any further explanation was superfluous. Powerlessly, the man thrust his long knife at Morn. But this ridiculous attempt to stop a knight of old, cloaked in the power of the THREE with simple steel, turned out to be in vain. But it was the attempt that mattered. The attempt to kill him showed Morn that this man was prepared to spill blood. His fist struck the doomed man in the centre of the face with the power of a titan, breaking bones as if they were nothing more than rotten, dry wood and smashing through the entire skull without slowing down. Morn immediately felt the hunger rise up in him again. Felt how it demanded that he continue slaughtering immediately. It drove him to give in to his bloodlust like a fox in a henhouse. But the remaining half dozen had lowered their weapons and pleaded, begged for mercy. But above all, they promised to do better, vowed to change. While the blood of their dead leader seeped into the mud at Morn's feet. Even though Morn knew these men were probably lying, there was still a chance they were speaking the truth. How could he extinguish a life in which there was still a chance of recovery?
The men had long since fled. They had vowed to mend their ways to the end and promised never to return to their shameful lives. They had vowed so much more and yet Morn had doubts. "My knight knows that they would have killed you if you had not been you?" Imrie-El's voice sounded like the whisper of the wind among the leaves in autumn, like the rain on the fresh blossoms in spring and like the crackling of hoarfrost on leaves frozen with cold. "I know that Imrie-El, but what difference does it make?" The dryad with the autumn gold eyes and the blood-red leaves in her hair, as was usual for her at this time of year, looked him in the eye without blinking. "Quite simply my spring sun. Their oath is to their fear, not their greed. They would kill again as soon as they meet more victims, and you know this!" Morn had been looking deep into Imrie-El's eyes the whole time she spoke and knew she was right. Still, it was not for him to pass such judgement while there was a chance that they dared to make a true renunication. "You killed them all or not!" It wasn't really a question. More of a statement. Imrie-El didn't answer him, just continued to stare into his eyes as Morn felt the gnawing hunger slowly being sated by fresh blood.
Messer Schere Gabel Licht wer nicht wagt gewinnt auch nicht